Veranstaltungs - Rückblick



Delegiertentag 2009

in der Stadthalle Schopfheim

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Beiträge v. 29.6.09 und 30.6.09 zur Pressekonferenz:  TV Südbaden - Südbaden Aktuell
(Die Beiträge sind etwa in der Mitte des Sendung platziert.)
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Dieter Wäschle im Amt bestätigt

-Hansjörg Dattler bleibt Vizepräsident-

Übersicht neuer Vorstand

Bei der diesjährigen Delegiertentagung  am 29. Juni 2009 in Schopfheim wurde der bisherige Präsident des DEHOGA Schwarzwald-Bodensee, Dieter Wäschle, Hotel Petershof, Konstanz in seinem Amt bestätigt. Auch der bisherige Vizepräsident, Hansjörg Dattler, Schloßbergrestaurant Dattler, Freiburg wurde wieder gewählt. Der Schatzmeister, Walter Rombach, Hotel-Restaurant Sonne, Kirchzarten, sowie sein Stellvertreter, Peter Ehrhardt, Gasthof Adler, Breisach wurden ebenfalls im Amt bestätigt.

Für die Fachgruppe Hotellerie sind folgende Herren im Vorstand vertreten: Klaus-Günther Wiesler (Vorsitzender), Seehotel Wiesler, Titisee-Neustadt, Hans Schindler (Stellvertreter), Gasthaus Auerhahn Baden-Baden, Martin Dünnebacke, Hotel Schlehdorn, Feldberg-Altglashütten und Andreas Feißt, City-Hotel, Lahr.

Für die Fachgruppe Gaststätten sind folgende Damen und Herren im Vorstand vertreten:
Manfred Hölzl (Vorsitzender), Konzil-Gaststätten, Konstanz, Alexandra Mußler (Stellvertreterin), Hotel-Restaurant Alexandra’s Storchen, Rheinfelden, Kurt Lahn, Historisches Gasthaus und Hotel Die Krone, Staufen und Thomas Zimmermann, Brauereigasthof Waldhaus, Weilheim.

Als Kassenprüfer wurden gewählt: Frank Ungewitter, Central Hotel, Offenburg und Paul Heizmann, Landgasthof-Hotel zum Schützen, Oberried.

In seiner Rede wies Dieter Wäschle auf die weltweite Finanzkrise hin. Um Banken zu unterstützen werden Milliardenbeträge in die Hand genommen, während klein- und mittelständische Betriebe in der Hotellerie und Gastronomie mit wettbewerbsverzerrenden Steuersätzen belastet werden. Von dreißig Europäischen Ländern haben nur vier Länder einen gleich hohen oder etwas höheren Mehrwertsteuersatz für die Hotellerie als in Deutschland. In der benachbarten Schweiz zahlen die Hotelgäste nur eine Mehrwertsteuer von 3,6% und in Frankreich nur 5,5%. Im Restaurant zahlen die Schweizer 7,6% und in Frankreich ab 1. Juli 2009 nur noch 5,5%. Selbst die Österreicher haben sowohl für die Hotellerie als auch für die Gaststätten den ermäßigten Steuersatz von 10%. „Wenn die Franzosen -die im übrigen auch gut kochen können- nun ihre Preise nach unten anpassen können, so führt diese Situation zu einem nicht hinnehmbaren Wettbewerbsnachteil für die deutschen Gastronomen“ so Wäschle. Bei einem Jahresumsatz von einer Million Euro hat der Luxemburger Gastronom, der seinen Gästen nur 3% Mehrwertsteuer berechnen muss, einen Vorteil von fast 130.000 Euro netto. Dem Schweizer Hotelier verbleiben fast 125.000 Euro und dem fanzösischen Gastwirt rund 108.000 Euro mehr. Der österreichische Kollege hat immerhin noch rund 69.000 Euro mehr Spielraum für Preissenkungen und Investitionen. Aber auch innerhalb Deutschlands könne niemand verstehen, warum in Fast-Food-Betrieben der Gast nur 7% Mehrwertsteuer für seinen Hamburger bezahlen muss, wenn er diesen auf der Straße isst und dann noch die Einwegverpackung von der öffentlichen Müllabfuhr entsorgen lässt. Esse der Gast hingegen in einem mit vielen Kosten belasteten Restaurant, müsse der Gastwirt dem Gast 19% Mehrwertsteuer abnehmen. Außerdem komme hinzu, dass der Gast die staatliche Belastung nicht erkennen könne, weil die Gastronomen verpflichtet sind auf der Speisekarte Inklusiv-Preise auszuweisen.

Mit Protestaktionen in Stuttgart, Konstanz, Breisach und Kehl hat der DEHOGA seine Forderung nach 7% Mehrwertsteuer auf Speisen in Gastronomie und Hotelbetrieben bereits Nachdruck verliehen. Dieter Wäschle kündigte weitere Aktionen an: „Wenn es sein muss, fahren wir zu Tausenden nach Berlin“ und weiter „Wir wollen keine Abwrackprämie sondern Wettbewerbsgleicheit in Europa“.

Eine unzumutbare Belastung sah Wäschle auch in den zur Zeit geltenden Rundfunk- und Fernsehgebühren für Hotels. Die Gebühren seien fast hundertmal so hoch wie in Österreich, dreißigmal so hoch wie in der Schweiz und mehr als doppelt so hoch wie in Frankreich. Zusätzlich würden noch sogenannte Verwertungsgesellschaften pro Fernseher und Jahr Urheberrechtsgebühren geltend machen, so dass ein 100-Zimmer Hotel alleine für seine Fernseher rund 20.000 Euro pro Jahr bezahlen müsse.

Vizepräsident Hansjörg Dattler erklärte in einem Pressegespräch, dass das Jahr 2008 im Vergleich zu den Vorjahren relativ gut gewesen sei. Immerhin habe das baden-württembergische Gastgewerbe einen realen Umsatzzuwachs von 0,2% verzeichnen können. Auch seien die Übernachtungszahlen im Kalenderjahr 2008 um 2,9% auf 43,6 Millionen gestiegen. Die Region Bodensee konnte sich mit einem Übernachtungszuwachs von 4,4% wieder gut behaupten, während der Schwarzwald insgesamt mit +2,1% unter dem Landesdurchschnitt lag. 2009 spürt nun auch das Tourismusgewerbe die Wirtschaftskrise. Im Winterhalbjahr (November 2008 bis April 2009) nahm die Zahl der Gäste um 2,9% ab. Die Übernachtungszahlen sanken im gleichen Zeitraum um 2,3%. In der regionalen Betrachtung verfehlten die beiden klassischen Ferienregionen des Landes, nämlich der Schwarzwald und der Bereich Bodensee-Oberschwaben ihre Übernachtungsergebnisse aus dem vorhergehenden Winter um 0,4 bzw. 0,2% nur sehr knapp. Die darin enthaltenen Reisegebiete Bodensee (+4,5%) und Südlicher Schwarzwald (+0,4%) konnten ihre Ergebnisse entgegen des allgemeinen Trends sogar verbessern.

Hansjörg Dattler betonte, dass das südbadische Gastgewerbe noch verhalten optimistisch in die Zukunft blicken würde. Dies läge auch daran, dass die Einbrüche im Tourismusbereich nicht so groß seien, wie bei den Geschäftsreisenden. So seien insbesondere Städte, die auf Geschäftsreisende angewiesen seien, besonders betroffen. Was den Optimismus in Bezug auf die nächste Wintersaison anbelangt, so zeigte sich Dieter Wäschle weniger optimistisch, insbesondere dann, wenn anders als in den vorangegangenen Jahren der Schnee ausbliebe.

Aus dem Geschäftsbericht

Auf der zuvor abgehaltenen Delegiertentagung legte Geschäftsführer Klaus Althoff seinen Geschäftsbericht vor. Dabei wurde insbesondere das Umfeld der Gastronomie beschrieben und die zahlreichen Aktivitäten des Verbandes. Im Hinblick auf die Ausbildungsverhältnisse stellte Althoff fest, dass sich die Zahl der Ausbildungsverhältnisse im baden-württembergischen Gastgewerbe im Kalenderjahr 2008 um 2,5% verringert hätten. Besonders stark war die Abnahme bei den Restaurantfachleuten, deren Anzahl sich von 1.724 auf 1.578 verringerte (-8,4%). Auch bei den Köchen ging die Anzahl der eingetragenen Ausbildungsverhältnisse zum 31.12.2008 von 3.999 auf 3.826 (-4,3%) zurück. Besonders stark war die Zunahme bei den Fachkräften der Systemgastronomie von 653 auf 728 Ausbildungsstellen (+11,5%). Auch konnte die Zahl der auszubildenden Fachkräfte im Gastgewerbe um 5,1% auf 415 gesteigert werden.

In den Kammerbezirken der Region Schwarzwald-Bodensee, mussten die Kammern, die schon bisher sehr viele Auszubildende im Gastgewerbe registrierten, die stärksten Rückgänge verzeichnen. So nahm die Zahl der Auszubildenden bei der IHK Südlicher Oberrhein um 6,5% und bei der IHK Karlsruhe um 4,7% ab. Immerhin konnten die Kammern Hochrhein-Bodensee (+0,4%) und die IHK Bodensee-Oberschwaben (+2,6%) ihre Ausbildungszahlen steigern. Auch im Kalenderjahr 2008 konnte der Verband Schwarzwald-Bodensee seine Mitgliederzahlen leicht steigern. Am 31.12.2008 hatte der Verband insgesamt 63 Mitglieder mehr als ein Jahr zuvor. Dies entspricht einer Steigerung von 2%. Allerdings merkte Althoff an, dass auf Grund der schweren Wirtschaftskrise im Jahr 2009 nicht sicher sei, dass sich diese positive Entwicklung weiter fortsetzt.

Althoff wies abschließend auf die zahlreichen Initiativen und Veranstaltung des Verbandes hin. So wurden im Jahre 2008 insgesamt 93 Kreis- und Ortsversammlung sowie Informationsveranstaltungen durchgeführt. Hierbei standen betriebswirtschaftliche, steuerliche, rechtliche und politische Fragen im Vordergrund.

Insgesamt führten die Geschäftsführer im Bereich Schwarzwald-Bodensee über 500 direkte persönliche Beratungen durch. Von den unzähligen telefonischen Rechtsberatungen und Auskünften abgesehen. Bei 138 wahrgenommenen Arbeitsgerichtsprozessen wurden überwiegend Rechtsstreite wegen Kündigungen verhandelt. Auch hat die vom Verband beauftragte gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung des Gastgewerbes im Verbandsgebiet Schwarzwald-Bodensee an insgesamt 160 Tagen Beratungen in den Betrieben durchgeführt. Schwerpunkte waren Übernahme, Übergabe, Pacht, Ankauf, Auflösung, Baufragen und Finanzierung. Nicht zuletzt bedankte sich Geschäftsführer Althoff bei allen Damen und Herren, die sich für eine ehrenamtliche Tätigkeit zur Verfügung gestellt und in zahlreichen Ausschüssen verschiedener Verbände und Institutionen für die Interessen der Kolleginnen und Kollegen ihres Berufsstandes eingesetzt haben.


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